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Maria Montessori: Alles wichtige zur Montessori-Pädagogik

Die wichtigsten Infos zusammengefasst. kurz und knapp erklärt
HeyAva Redaktion
5 Minuten
Lesezeit
Aktualisiert am:
September 21, 2023

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Maria Montessori: Alles wichtige zur Montessori-Pädagogik

Wer war Maria Montessori?

Maria Montessori war eine italienische Ärztin und Pädagogin. Geboren 1870 in Chiaravalle, Italien, promovierte sie 1896 an der Universität Rom zur Ärztin und begann kurz darauf mit dem Aufbau ihrer eigenen Kinderklinik in San Lorenzo, einem Arbeiterviertel Roms. Dort arbeitete sie mit behinderten und schwierig zu betreuenden Kindern. Bald entwickelte sie spezielle pädagogische Methoden, die sie mit großem Erfolg anwendete.

Maria Montessori entwickelte den Ansatz, den sie als „Scientific Pedagogy“ bezeichnete. Dieser Ansatz basiert auf ihrer Annahme, dass Kinder einen natürlichen Drang zum Lernen haben. Sie glaubte, dass Kinder sich selbst regulieren und organisieren können, wenn Einrichtungen und Materialien richtig gestaltet sind.

Ihre Arbeit wurde bald international bekannt und sie wurde eingeladen, ihre Pädagogik in verschiedenen Ländern vorzustellen und zu lehren.
1952 im Alter von 82 Jahren verstarb Maria Montessori in Noordwijk, Niederlande.

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Was ist die Montessori-Pädagogik?

Die Montessori-Pädagogik ist ein pädagogischer Ansatz, der von Maria Montessori entwickelt wurde. Es basiert auf ihrer Annahme, dass Kinder einen natürlichen Drang zum Lernen haben.

Das Ziel der Montessori-Pädagogik ist es, das Kind in seiner persönlichen, sozialen und intellektuellen Entwicklung zu fördern.
Der Kern ihrer Pädagogik ist die Idee, dass Kinder von Geburt an einen natürlichen Drang zum Lernen haben. Daraus leitet sie die Pflicht der Erwachsenen ab, die Umgebung des Kindes so zu gestalten, dass es diesem Drang optimal nachgehen kann. In ihren Augen sind Kinder „Constructors of Human Society“ (Baumeister der menschlichen Gesellschaft). Für sie ist die Erziehung eine „Helping the child to help itself“
(Hilfe zur Selbsthilfe), eine Hilfe, die nicht aktiv eingreift, sondern
nur den Rahmen schafft, in dem sich das Kind optimal entwickeln kann. Ein wesentliches Element dieses Rahmens ist die sogenannte „Prepared Environment“, die vorbereitete Umgebung.

Eine weitere zentrale Idee der Montessori-Pädagogik ist die Stärkung des Selbstbewusstseins und der Selbstwirksamkeit der Kinder. In einer Umgebung, die auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt ist, sollen sie zu selbstständigen, eigenverantwortlichen Persönlichkeiten heranwachsen.

Was sind die Grundsätze der Montessori-Pädagogik?

Die Montessori-Pädagogik basiert auf einer Reihe von Grundsätzen, die Maria Montessori in ihrer Arbeit entwickelt hat. Dazu gehören:

  • Das Kind hat einen natürlichen Drang zum Lern
  • Die Umgebung sollte auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt sein
  • Lernen soll Spaß machen und Freude bereiten
  • Lernen soll selbstbestimmt und selbsttätig sein
  • Stärkung des Selbstbewusstseins und der Selbstwirksamkeit
  • Förderung der sozialen Kompetenzen

Für wen ist die Montessori Pädagogik geeignet?

Die Montessori-Pädagogik ist für alle Kinder geeignet, die in einer Umgebung lernen möchten, die auf ihre Bedürfnisse und Interessen abgestimmt ist. Sie ist besonders gut geeignet für Kinder, die:

  • einen hohen Lerndrang haben
  • gerne selbstständig arbeiten
  • eigenverantwortlich handeln möchten
  • ein aktiver Teil der Gemeinschaft sein möchten
  • sich für andere interessieren und mit ihnen zusammenarbeiten möchten

Das Bild vom Kind in der Montessori Pädagogik

Die Montessori-Pädagogik basiert auf einem bestimmten Bild vom Kind. Dieses Bild ist sehr positiv und zeigt das Kind als eigenständiges, selbstbestimmtes und soziales Wesen.
Das Kind wird als „Baumeister der menschlichen Gesellschaft“ betrachtet und die Erziehung als „Hilfe zur Selbsthilfe“ verstanden.

Die Umgebung, in der sich das Kind entwickelt, soll so gestaltet sein, dass es seinem natürlichen Lerndrang optimal nachgehen kann.
Die Rolle der Erwachsenen in der Montessori-Pädagogik ist die einer Beobachterin und Beraterin. Sie sollen die Kinder beim Lernen unterstützen, aber nicht aktiv eingreifen.

Die Montessori-Pädagogik ist eine sehr positive Pädagogik, die das Kind in seiner ganzen Vielfalt betrachtet. Zwang und Druck sind keine Mittel, die in der Montessori-Pädagogik zum Einsatz kommen.

„Hilf mir es selbst zu tun!“

Das ist ein bekanntes Zitat von Maria Montessori. Und genau darum geht es in der Pädagogik nach ihr. Das Kind soll so unterstützt werden, dass es die Dinge, die es lernen will, selbstständig tun kann. Wenn es also etwas nicht kann, soll es nicht einfach erklärt oder vorgeführt bekommen, sondern es soll die Möglichkeit bekommen, es selbst auszuprobieren und herauszufinden.
Das bedeutet allerdings auch, dass die Erzieher oder Lehrer eine gewisse Geduld mitbringen müssen.

Welche Phasen gibt es?

Die Montessori-Pädagogik kennt drei Phasen der Entwicklung, die sich an den verschiedenen Entwicklungsstufen der Kinder orientieren:

  • Die Absorbent Mind Phase (0-6 Jahre): In dieser Phase ist das Kind besonders aufnahmebereit für neue Eindrücke. Die Umgebung sollte so gestaltet sein (die sogenannte “Prepared Environment”), dass sich das Kind in seiner ganzen Vielfalt entfalten kann.
  • The Sensitive Periods (6-12 Jahre): In dieser Phase ist das Kind besonders aufgeschlossen für neue Lerninhalte. Die Umgebung sollte so gestaltet sein, dass das Kind seinem natürlichen Lerndrang optimal nachgehen kann.
  • The Children’s House (12-18 Jahre): In dieser Phase ist das Kind besonders aufgeschlossen für soziale Kontakte. Die Umgebung sollte so gestaltet sein, dass das Kind seinen natürlichen Drang zur Sozialisation optimal nachgehen kann.

In welchen Ländern wird die Montessori-Pädagogik angewandt?

Die Montessori-Pädagogik wird heute in vielen Ländern angewandt. In Deutschland gibt es eine Reihe von Montessori-Kindergärten und Schulen. Auch in anderen Ländern, wie zum Beispiel in den USA, in Großbritannien, in den Niederlanden, in Italien oder in Japan, gibt es zahlreiche Einrichtungen, die nach dem Montessori-Prinzip arbeiten.

Zusammenfassung

Die Montessori-Pädagogik ist ein pädagogischer Ansatz, der von Maria Montessori entwickelt wurde. Die Pädagogik basiert auf einem positiven Bild vom Kind als selbstständigem, sozialem und selbstbestimmtem Wesen.
Das Ziel der Pädagogik ist es, das Kind in seiner persönlichen, sozialen und intellektuellen Entwicklung zu fördern.
Der Kern ihrer Pädagogik ist die Idee, dass Kinder von Geburt an einen natürlichen Drang zum Lernen haben. Daraus leitet sie die Pflicht der Erwachsenen ab, die Umgebung des Kindes so zu gestalten, dass es diesem Drang optimal nachgehen kann.

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