Reflexion in der Pädagogik: Ein Leitfaden von Karin Fischöder für Erzieher und ErzieherInnen
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Reflexion in der Pädagogik: Ein Leitfaden von Karin Fischöder für Erzieher und ErzieherInnen
Intro
Reflexion ist in der pädagogischen Welt ein zentrales Element und unverzichtbarer Aspekt jeder Ausbildung. Doch was bedeutet Reflexion? Welchem Zweck dient sie und wie sollte sie in ein Gespräch integriert werden? Die Antworten auf diese Fragen sind entscheidend, um einen tieferen Einblick in die Komplexität des pädagogischen Feldes zu erhalten. In diesem Artikel werden wir Ihnen einen schrittweisen Leitfaden für Ihr nächstes Reflexionsgespräch liefern, basierend auf der Methodik der renommierten Pädagogin Karin Fischöder.
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Reflexion - was genau ist das?
Reflexion ist der Prozess des kritischen Nachdenkens über die eigene Arbeit und die eigene Rolle. Sie ermöglicht Auszubildenden in pädagogischen Berufen, ihre Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen und sich sowohl persönlich als auch professionell weiterzuentwickeln. Reflexion ist nicht nur ein Schlüsselkomponente in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern, sondern auch ein fester Bestandteil der pädagogischen Praxis.
Die Struktur eines Reflexionsgesprächs
Es gibt verschiedene Wege, ein Reflexionsgespräch zu führen. Ein gut strukturiertes und organisierter Gesprächsaufbau ist jedoch unabdingbar, um den Reflexionsprozess zu verbessern und zu gewährleisten, dass alle Teilnehmenden optimal profitieren. Karin Fischöder hat eine Methodik entwickelt, die einen strukturierten Ablauf für Reflexionsgespräche vorschlägt. Sie empfiehlt auch die Verwendung von Reflexionskarten, um das Gespräch zu unterstützen. Die Karten sowie weiterführende Informationen finden Sie in ihrem Buch, unter der Rubrik Buchempfehlungen.
Fischöders Leitfaden für Reflexionsgespräche - Schritt für Schritt
Die Reflexion sollte unmittelbar nach Abschluss der pädagogischen Aktivität beginnen. Fischöders Leitfaden beinhaltet 8 wesentliche Schritte:
Schritt 1 - Die Pause - Die Auszubildenden sollten sich nach der Aktivität eine kurze Pause gönnen, um ihre Gedanken zu sammeln und erste Eindrücke zu sortieren. Zehn Minuten sollten hierfür in der Regel ausreichen.
Schritt 2 - Zeitliche Absprachen - Im nächsten Schritt wird der zeitliche Rahmen des Gesprächs festgelegt. Der Raum sollte ruhig und frei von Störungen sein, sodass sich alle Beteiligten – Auszubildende, Praxisanleitung und Lehrkraft – voll auf das Gespräch konzentrieren können.
Schritt 3 - Erste Eindrücke - Die Auszubildenden teilen ihre ersten Eindrücke und Gefühle zur durchgeführten Aktivität. Diese spontane Äußerung gibt den Ausbildenden erste Anhaltspunkte und einen Überblick über die Situation.
Schritt 4 - Positive Aspekte - Hier werden die positiven Aspekte der pädagogischen Situation hervorgehoben. Die Auszubildenden erläutern Aspekte des Projekts oder der Aktivität, die sie als besonders erfolgreich oder bereichernd empfunden haben. Dies können spezifische Interaktionen mit Kindern, methodische Ansätze oder allgemeine Erfolge in der Gruppenarbeit sein.
Schritt 5 - Kritische Punkte und Verbesserungsvorschläge - Dieser Schritt ist gewidmet, konstruktiv über Bereiche zu sprechen, die Verbesserungen benötigen. Jeder Teilnehmer wird ermutigt, ein bis drei Punkte zu nennen, die seiner Meinung nach verbesserungswürdig sind. Eine strukturierte und fokussierte Diskussion kann dabei helfen, effektive Verbesserungsvorschläge zu generieren.
Schritt 6 - Rückblick auf den bisherigen Ausbildungsverlauf - Dieser Schritt bietet Raum, um den größeren Kontext und den Fortschritt der Auszubildenden im Laufe ihrer Ausbildung zu betrachten. Es geht darum, den Verlauf der Ausbildung und die Entwicklung des Einzelnen zu reflektieren und aus diesem Rückblick heraus weiteres Wachstum und Verbesserungen zu fördern.
Schritt 7 - Feedback zum Reflexionsverhalten - Hier wird die Qualität der Reflexion bewertet. Es wird darüber diskutiert, wie gut die Auszubildenden die Situation analysiert und reflektiert haben, und wie sie auf das Feedback reagiert haben. Dieser Schritt ist besonders wichtig, um das Reflexionsverhalten weiter zu verbessern und zu fördern.
Schritt 8 - Zusammenfassung und Ausblick - Der Leitfaden endet mit einer Zusammenfassung des Gesprächs und einem Ausblick auf die Zukunft. Die Auszubildenden haben die Möglichkeit, die besprochenen Punkte zusammenzufassen, die gemachten Erfahrungen zu bewerten und zukünftige Ziele zu formulieren.
Zusammenfassung
Das Reflexionsgespräch ist ein zentrales Instrument, das es den Auszubildenden ermöglicht, ihr pädagogisches Handeln kritisch zu reflektieren und ihre Praxis weiter zu entwickeln. Karin Fischöders Leitfaden bietet dabei eine solide Grundlage, auf die sich Ausbildende und Auszubildende gleichermaßen verlassen können, um das Beste aus diesem Prozess herauszuholen. Durch die Kombination von strukturiertem Vorgehen und persönlicher Reflexion wird nicht nur das individuelle Wachstum gefördert, sondern auch die Qualität der pädagogischen Praxis insgesamt verbessert.
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