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Konstruktivismus: Was du wissen musst

Die wichtigsten Infos zusammengefasst. Konstruktivismus kurz und knapp erklärt
HeyAva Redaktion
5 Minuten
Lesezeit
Aktualisiert am:
May 8, 2023

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Konstruktivismus: Was du wissen musst

Was ist Konstruktivismus und wie wird er angewendet?

Der Konstruktivismus ist eine Erkenntnistheorie, die sich damit befasst, wie der Mensch zu Erkenntnissen und Wissen kommt. Im Konstruktivismus wird davon ausgegangen, dass der Mensch seine eigene subjektive Wirklichkeit konstruiert, indem er sich aktiv mit der Umwelt auseinandersetzt. Dies führt dazu, dass jedes Individuum eine eigene, subjektive Wirklichkeit hat. Im Ko-Konstruktivismus wird die Idee des Konstruktivismus um die Vorstellung erweitert, dass die Wirklichkeit auch durch die Interaktion zwischen Individuen konstruiert wird. Dies bedeutet, dass die Wirklichkeit nicht nur durch die individuelle Perspektive, sondern auch durch die Perspektiven anderer Menschen beeinflusst wird.

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4 wichtige Punkte, die du über den Konstruktivismus wissen solltest:

  1. Der Konstruktivismus leugnet nicht die Existenz einer objektiven Wirklichkeit, sondern betont, dass der Mensch nicht in der Lage ist, diese objektive Wirklichkeit vollständig wahrzunehmen. Stattdessen konstruiert der Mensch seine eigene subjektive Wirklichkeit aufgrund seiner Wahrnehmungen und Erfahrungen.
  2. Im Konstruktivismus wird die individuelle Perspektive als wichtig betrachtet, da jedes Individuum eine eigene, subjektive Wirklichkeit hat.
  3. Der Konstruktivismus betont die Rolle des Lernens bei der Konstruktion der individuellen Wirklichkeit. Lernen wird als aktiver Prozess verstanden, bei dem das Individuum die Welt um es herum auf eine Weise interpretiert, die für es Sinn macht.
  4. Der Konstruktivismus hat Auswirkungen auf verschiedene Bereiche, wie zum Beispiel Bildung, Psychologie und Philosophie. Er wird oft in pädagogischen Kontexten angewendet und betont die Bedeutung von individueller Beteiligung und Eigenverantwortung beim Lernen.

Was ist der Ko-Konstruktivismus

Der Ko-Konstruktivismus ist eine Erweiterung des Konstruktivismus, bei der die Idee hinzugefügt wird, dass die Wirklichkeit auch durch die Interaktion zwischen Individuen konstruiert wird. Dies bedeutet, dass die Wirklichkeit nicht nur durch die individuelle Perspektive, sondern auch durch die Perspektiven anderer Menschen beeinflusst wird. Der Ko-Konstruktivismus betont somit die Rolle von sozialen Beziehungen bei der Konstruktion der Wirklichkeit.

Wie werden Wirklichkeiten konstruiert?

Im Konstruktivismus wird davon ausgegangen, dass der Mensch seine eigene subjektive Wirklichkeit konstruiert, indem er sich aktiv mit der Umwelt auseinandersetzt. Diese Auseinandersetzung erfolgt auf verschiedenen Ebenen, zum Beispiel durch die individuelle Wahrnehmung, den Aufbau von Bedeutungen und Deutungen und durch die Verarbeitung von Erfahrungen.

Die individuelle Wahrnehmung spielt eine wichtige Rolle bei der Konstruktion der Wirklichkeit, da sie dazu beiträgt, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen und interpretieren. Die Wahrnehmung ist jedoch nicht neutral, sondern wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel den eigenen Erfahrungen, Vorurteilen und Erwartungen.
Neben der individuellen Wahrnehmung spielt auch der individuelle Aufbau von Bedeutungen und Deutungen eine Rolle bei der Konstruktion der Wirklichkeit. Jedes Individuum hat seine eigenen Bedeutungsstrukturen und Deutungsmuster, die es bei der Verarbeitung von Erfahrungen und Informationen anwendet. Diese Bedeutungsstrukturen und Deutungsmuster werden im Laufe der Zeit aufgebaut und verändern sich immer wieder.

Schließlich spielt auch die Verarbeitung von Erfahrungen eine Rolle bei der Konstruktion der Wirklichkeit. Durch die Verarbeitung von Erfahrungen können neue Bedeutungen und Deutungen entstehen und bestehende verändert werden. Das Individuum kann somit immer wieder neue Erkenntnisse gewinnen und seine Wirklichkeitskonstruktion anpassen.

Im Ko-Konstruktivismus wird die Idee hinzugefügt, dass die Wirklichkeit auch durch die Interaktion zwischen Individuen konstruiert wird. Dies bedeutet, dass die Wirklichkeit nicht nur durch die individuelle Perspektive, sondern auch durch die Perspektiven anderer Menschen beeinflusst wird. Die Interaktion mit anderen Menschen kann dazu beitragen, dass neue Bedeutungen und Deutungen entstehen und bestehende verändert werden.

Wie wird Konstruktivismus in der Praxis angewandt?

Im Kontext einer Kita kann der Konstruktivismus auf verschiedene Weise angewendet werden. Eine Möglichkeit ist, dass pädagogische Fachkräfte die individuelle Perspektive und die subjektive Wirklichkeit der Kinder berücksichtigen und diese in den pädagogischen Prozess einbeziehen. Dies kann zum Beispiel durch offene Lernangebote und die Möglichkeit für die Kinder, selbstbestimmt zu lernen und ihre Interessen zu verfolgen, erreicht werden.

Ein weiterer Aspekt ist, dass pädagogische Fachkräfte den Lernprozess der Kinder unterstützen, indem sie neue Erfahrungen und Informationen in den bereits vorhandenen Bedeutungsstrukturen der Kinder einbetten. Dadurch wird das Lernen für die Kinder verständlicher und sinnvoller.
Im Ko-Konstruktivismus wird die Rolle von sozialen Beziehungen bei der Konstruktion der Wirklichkeit betont. In einer Kita könnte dies bedeuten, dass pädagogische Fachkräfte die Interaktion und Zusammenarbeit der Kinder fördern und somit dazu beitragen, dass die Kinder ihre Wirklichkeit durch den Austausch mit anderen konstruieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Konstruktivismus und der Ko-Konstruktivismus nur zwei von vielen möglichen Perspektiven auf das Lernen und die Entwicklung von Kindern sind. Es gibt auch andere Ansätze und Theorien, die sich mit diesen Themen befassen und die in der Praxis ebenfalls angewendet werden können.

Zusammenfassung

  1. Der Konstruktivismus ist eine Erkenntnistheorie, die sich damit befasst, wie der Mensch zu Erkenntnissen und Wissen kommt.
  2. Im Konstruktivismus wird davon ausgegangen, dass der Mensch seine eigene subjektive Wirklichkeit konstruiert, indem er sich aktiv mit der Umwelt auseinandersetzt.
  3. Der Konstruktivismus betont die individuelle Perspektive und die Rolle des Lernens bei der Konstruktion der individuellen Wirklichkeit.
  4. Der Ko-Konstruktivismus ist eine Erweiterung des Konstruktivismus, bei der die Wirklichkeit auch durch die Interaktion zwischen Individuen konstruiert wird.
  5. Der Konstruktivismus und der Ko-Konstruktivismus werden oft in pädagogischen Kontexten angewendet und betonen die Bedeutung von individueller Beteiligung und Eigenverantwortung beim Lernen.
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